Ich verbrachte fast drei Monate damit, Vietnam auf zwei individuellen Reisen zu erkunden, wobei ich den größten Teil der klassischen Reiseroute von Saigon nach Hanoi zweimal unternahm, und das Mekong-Delta und die Inseln im Detail erkundete. Ich helfe Freunden jetzt schon seit einigen Jahren beim Aufbau ihrer Vietnam Rundreise und dachte, es sei an der Zeit, meine Empfehlungen auch hier auf dem Blog zu veröffentlichen.
Dies ist ein sehr langer Post mit vielen Orten und Reisetipps, daher habe ich diese Vietnam Reiseroute in drei Teile geteilt: Die “klassische” 3-wöchige Vietnam-Reiseroute von Saigon (Ho-Chi-Minh-Stadt) nach Hanoi; Die “Südschleife” durch das Mekong-Delta und die Inseln Phu Quoc und Con Dao; und die “Northern Bucket List” Reiseziele mit den Phong Nha Höhlen, Trekking in Sa Pa und Bootstouren rund um Bucht von Halong.
Ihr könnt euch aus diesen drei Reiserouten eure eigene Route basteln, unabhängig davon, ob ihr 2 oder 3 Wochen in Vietnam verbringen möchtet oder wie ich mehrere Monate Zeit habt. Am Ende dieses Posts habe ich euch auch einige praktische Informationen zu Visa, Unterkunft und Fortbewegung in Vietnam beigefügt.
Was ihr in diesem Post finden werdet:
Contents
Die klassische Vietnam Rundreise: In 3 Wochen von Saigon nach Hanoi
Die klassische Reiseroute, die ich zusammengestellt habe, führt euch von Saigon nach Hanoi entlang den berühmtesten Orten in Vietnam. Dank der Zugverbindung von Saigon nach Hanoi kann diese Route in 2 Wochen bereist werden. Wenn ihr die Zeit habt, empfehle ich, 3 Wochen in Vietnam einzuplanen, um die Reise ohne Stress zu genießen.
Der “Reunification Express” Zug hält in Saigon, Phan Tiet (für Mui Ne), Nha Trang, Da Nang, Hué und Hanoi und ist somit eine ideale Reise für Individualreisende, die keine organisierten Touren mögen. Reisen mit dem Zug ist auch eine großartige Möglichkeit, ländliche Gebiete zu sehen und meidet den Stress von Flughäfen, Sicherheitskontrollen und so weiter, den das Fliegen heutzutage mit sich bringt.
Hier ist eine Beispielroute für drei Wochen:
3 Wochen Vietnam Reiseroute: Von Saigon nach Hanoi
Tag 1-3: Saigon: Leckeres Essen und die Geschichte Vietnams
Tag 4-6: Mui Ne: Sanddünen, leichte Wanderungen und eine Strandpause
Tag 7-8: Nha Trang: Nachtleben und Schlammbäder
Tag 9-11: Da Lat: Bergluft und geführte “Easy Rider” Motorradtouren
Tag 12-14: Hoi An: Altstadt des UNESCO-Weltkulturerbes und maßgeschneiderte Kleidung
Tag 15: Da Nang: Atemberaubende Ausblicke vom Hai Van Mountain Pass
Tag 16-17: Hué: Vietnams ehemalige Hauptstadt und Führungen durch die DMZ
Tag 18-21: Hanoi: Geschichte, Architektur und Ei-Kaffee in Vietnam’s Hauptstadt
Saigon (Ho-Chi-Minh-Stadt)
Hanoi mag die Hauptstadt sein, aber Saigon, auch bekannt als Ho-Chi-Minh-Stadt, ist das Foodie- und Kulturzentrum Vietnams. Nach der Landung am internationalen Flughafen (SGN) kommt ihr am besten in einem Hotel oder einer Pension mitten in der Stadt im Bezirk 1 unter, um die Atmosphäre dieser lebhaften, leicht verrückten Stadt zu genießen.
Die Gegend um den Ben-Thanh-Markt und die Bui-Vien-Straße ist recht touristisch, macht euch aber die ersten Tage in Vietnam leicht. Die Gegend hat tolles Street Food – eines der Highlights in Saigon. Besucht abends eine der vielen Bars, die “Bia Hoi”, frisch gebrautes Bier, anbieten und setzt euch auf winzige Plastikstühle auf der Straße und beobachtet, das Leben um euch herum.
Tagsüber lohnt sich ein Besuch des War Remnants Museum oder ein Tagesausflug zu den Chu Chi-Tunnels, um mehr über den Vietnamkrieg zu erfahren.
In meinem Beitrag über das Essen in Saigon findet ihr Tipps zu Street Food und Getränken in Saigon.
Mui Ne
Nach dem Trubel der Großstadt geht es am frühen Morgen per Zug nach Phan Thiet. Von dort aus nehmt ihr ein Taxi nach Mui Ne, einem lang gestreckten Küstendorf, das sich zu einem beliebten, aber entspannten Strand-Reiseziel entwickelt hat.
Mui Ne ist berühmt für seine roten Sanddünen und den “Fairy Stream“ Bach. Letzterer ist ein nettes Wanderziel am Morgen oder am späten Nachmittag, wenn die Sonne nicht zu sehr brennt. Hier könnt ihr direkt im Flussbett wandern, da das Wasser an den meisten Stellen sehr flach ist .
Mui Ne ist außerdem ein beliebtes Ziel für Kitesurfer dank des meist starken Windes. Für den Rest von uns ist es ein großartiger Ort, um Instagram-perfekte Sonnenuntergangsfotos zu machen. Und da das Dorf Mui Ne selbst ein traditionelles Fischerdorf ist, gibt es zum Abendessen viele Meeresfrüchte und im Allgemeinen großartiges Essen.
Nha Trang
Mit dem Reunification Express fahrt ihr weiter nach Nha Trang. Diese Stadt ist eine der berühmtesten Stranddestinationen Vietnams, sowie die Partyhauptstadt des Landes. Nha Trang zieht Touristen aus aller Welt an. Wenn ihr gerne bis spät in die Nacht feiert, ist Nha Trang EURE Stadt.
Wenn ihr nicht riesige Partygänger seid, übernachtet ihr lieber in einem der Hotels am Stadtrand und nutzt eure Zeit in Nha Trang für einen Tagesausflug nach Cam Ranh Bay, wo sich einige der schönsten Strände des Landes befinden, oder ihr verbringt den Tag in einem der Schlammbäder, für die Nha Trang ebenfalls berühmt ist.
Da Lat
Von der Küste weg fahrt ihr mit dem Bus oder per Privat-Transfer ins Landesinnere und in das zentrale Hochland Vietnams, nach Da Lat, auch bekannt als die “Schweiz Vietnams”.
Dieser Ort fühlt sich in vielerlei Hinsicht europäischer als vietnamesisch an, wenn auch mit einer eklektischen Mischung an Sehenswürdigkeiten: Am See in der Mitte der Stadt fühlt man sich wie in den Alpen; die koloniale französische Architektur und die Replik des Eiffelturms erinnert an Frankreich, und das „Crazy House“ ist eine Hommage an die Gaudi-Architektur von Barcelona.
Meine Empfehlung für Da Lat ist, euren Besuch dieser Stadt mit einer der berühmten Easy Rider-Motorradtouren zu kombinieren, entweder von Nha Trang nach Da Lat oder von Da Lat nach Hoi An. Wir haben eine siebentägige Tour von Da Lat bis nach Hué gemacht und es war eine der besten Erfahrungen, die wir je auf unseren Reisen gemacht haben, und zugleich ein großartiger Einblick in das vietnamesische Leben und die vietnamesische Kultur.
Hoi An
Von Da Lat geht es zurück an die Küste nach Hoi An. Das historische Zentrum der Stadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und verfügt über wunderschöne, geschützte Gebäude aus der Zeit, in der die Stadt ein wichtiger Handelshafen war. Macht einen Spaziergang entlang des Flusses und durch die Altstadt bei Nacht, wenn die Straßen mit Tausenden von Laternen beleuchtet sind.
Hoi An ist außerdem berühmt für seine vielen Schneider. Wenn ihr also nach neuer Kleidung sucht, solltet ihr ein paar zusätzliche Tage in Hoi An in einplanen, um maßgeschneiderte Kleidung zu kaufen. Die meisten Schneider findet ihr rund um den Markt in der Altstadt. Hier könnt ihr auch das berühmte Nudelgericht der Stadt, “Cao Lau”, probieren.
Während Hoi An vor allem wegen seines Stadtzentrums einen Besuch wert ist, gibt es auch schöne Strände in der Nähe. Wenn ihr einen Tag aus der Stadt raus möchtet, könnt ihr mit dem Fahrrad zum Strand (An Bang ist mein persönlicher Favorit). Und fürArchitekturfans eignen sich die Cham-Ruinen von My Son hervorragend für einen Tagesausflug.
Da Nang
Nur 20 Autominuten von Hoi An entfernt liegt Da Nang, eine wichtige Hafenstadt am Südchinesischen Meer. Falls ihr von Hoi An kommt, könnt ihr einen Tag in Da Nang verbringen und die Marmorberge sowie die Drachenbrücke besuchen (am besten abends, wenn die Lichter an sind).
Wenn ihr mehr Zeit habt, lohnt es sich, einen Tag einzuplanen, um den Hai Van Pass hinaufzufahren und den atemberaubenden Meerblick zu genießen. Ihr könnt dies auch im Rahmen einer Motorradtour tun oder einen eigenen Roller mieten.
Hué
Weiter geht es mit dem Zug von Da Nang nach Hué, der ehemaligen Hauptstadt Vietnams und einer Stadt voller Geschichte. Besucht die alte Kaiserstadt, fahrt mit einem Drachenboot entlang des “Perfume River” und genießt einen großen Teller der berühmten Bun Bo Hué-Suppe.
Hué ist auch ein idealer Ausgangspunkt für eine Tagestour durch die DMZ, die entmilitarisierte Zone, die Nord- und Südvietnam nach dem Ersten Indochina-Krieg trennte, und ein wichtiges Schlachtfeld während des Vietnam-Krieges war. Die Khe San Combat Base und die Vinh Moc-Tunnel sind gut erhalten und können per Tagestour erkundet werden.
Hanoi
Die Strecke von Hué nach Hanoi ist etwas länger, kann aber mit dem Zug zurückgelegt werden, wenn ihr 14 Stunden Zeit habt (Nachtzüge mit Schlafwagen und neu renovierten – in einigen Fällen brandneuen – Zügen sind verfügbar). Hué hat aber auch einen Flughafen, von dem man in einer Stunde nach Hanoi kommt, wenn die Zeit knapp ist.
Hanoi ist Vietnams Hauptstadt und unterscheidet sich stark von Saigon. Die Stadt ist weniger hektisch, viel traditioneller und voller Geschichte. Schlendert durch die Altstadt, umrundet den Hoan Kiem See und geht in das Giang Café und probiert deren berühmte Spezialität – Eierkaffee.
Hanois kulinarische Szene ist ein Highlight auf jeder Vietnamreise. Die berühmte Pho-Nudelsuppe ist in Hanoi zuhause. Ein weiteres beliebtes Gericht, das ihr probieren solltet, ist Bun Cha, gegrilltes Schweinefleisch mit Reisnudeln und vielen frischen Kräutern.
Südvietnam: Mekong Delta Reiseroute
Das Mekong-Delta kann für sich genommen eine mehrwöchige Reise sein, oder ihr könnt ein paar Orte auswählen und an eure größere Vietnam-Reise anhängen. Während die meisten Leute von Saigon aus auf einer organisierten Tour ins Mekong-Delta gehen, könnt ihr das Mekong-Delta mit ein wenig Appetit für Abenteuer auch auf eigene Faust erkunden.
Es ist eine großartige Gegend, um die “langsamere” Seite Vietnams zu erkunden, insbesondere für Foodies- das Mekong-Delta wird oft als “Reisschüssel Vietnams” bezeichnet, und Reisende finden eine Fülle von frischen tropischen Früchten und Meeresfrüchten, die mit dem Boot über den Mekong und seine viele Kanäle in die Städte gebracht werden.
Je nachdem, wie viel Zeit ihr habt, und ob ihr eher nach einem aktiven Abenteuer sucht oder ein paar Tage am Strand liegen möchtet, findet ihr im folgenden Abschnitt Reiseziele, aus denen ihr euch eure eigene Reiseroute basteln könnt. Die meisten Reisenden machen nur einen kurzen Abstecher in das Mekong Delta. Wenn ihr jedoch Zeit habt, die Gegend ausführlich zu erkunden, findet ihr hier eine 2-3-wöchige Südvietnam-Reiseroute. Ihr könnt nach Belieben ein paar Tage auf den Inseln hinzufügen oder wegnehmen, um die Route an euren Zeitplan anzupassen.
Beispielroute Südvietnam: Mekong-Delta und die Inseln
Tag 1-4: Con Dao für einen entspannten Strandurlaub oder Tauchen
Tag 5-6 (halber Tag): Can Tho mit einem morgendlichen Besuch des schwimmenden Marktes in Cai Rang
Tag 6: -7: Rach Gia für ein lokales und günstiges Foodie-Erlebnis
Tag 8-12: Phu Quoc für mehr Strandzeit und viele Meeresfrüchte
Tag 13-15: Vinh Long / An Binh für Fahrradtouren und Bootsfahrten auf dem Mekong
Tag 16-17: Ben Tre für Kokosnussbonbons und die Erkundung der Mekong-Inseln mit dem Roller
Tag 18: Zurück nach Saigon für die Weiterreise.
Can Tho
Can Tho ist die Hauptstadt des Mekong-Deltas und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Es hat einen eigenen Flughafen, von dem aus man die südlichen Inseln bequem erreichen kann, oft zu einem erheblich günstigeren Preis als von Saigon aus.
Can Tho ist die Handelszentrale für das Mekong-Delta und ein idealer Ausgangspunkt für Reisende, die das pulsierende Stadtleben mit zahlreichen Cafés und Restaurants genießen möchten. Die nahegelegenen schwimmenden Märkte am Fluss und an den Kanälen rund um die Stadt, auf denen mit Booten auf dem Wasser gehandelt wird, ziehen Reisende aus der ganzen Welt an.
Der schwimmende Markt von Cai Rang ist wahrscheinlich der berühmteste Markt im Mekong-Delta und ist etwas touristisch, ist aber einen Besuch wert. Die größeren Boote verkaufen Obst, Gemüse und andere Waren für den Großhandel, aber es gibt auch viele kleine Boote, die ein warmes Frühstück vor Ort verkaufen. Wenn ihr auf der Suche nach einem langsameren lokalen Markt seid, sollten ihr den schwimmenden Markt Phong Dien erkunden.
Abends lohnt sich das Street Food auf dem örtlichen Nachtmarkt oder auf der Foodie-Meile, der De Tham Street. Probiert die Nudelsuppe „Hu Tieu“, mit Schweinebrühe, und die Tomaten- und Krabbensuppe „Bun Rieu“. Anschließend könnt ihr am „Stadtstrand” am Mekong etwas trinken und Leute beobachten.
Ben Tre
Ben Tre war mein persönlicher Favorit im Mekong-Delta. Es ist zu weit von Saigon entfernt, um Tagestourengruppen anzulocken. Das Leben hier ist langsamer als in Can Tho, und zieht im Vergleich zu den meisten größeren Städten in der Region sehr wenig Touristen an.
Der Nachtmarkt hier richtet sich an Einheimische, und großartiges Essen zu finden kann eine Herausforderung sein, aber wenn ihr wisst, wo ihr hinmüsst, lohnt es sich auf jeden Fall.
Ben Tre ist von Palmen umgeben und überall gibt es Kokosnüsse. Die Stadt ist berühmt für ihre Kokosnuss-Süßigkeiten, Keo Dua. Ein Besuch in einer Süßwarenfabrik ist daher ein Muss. Hier fanden wir auch die besten Kokosnuss-Smoothies in ganz Vietnam.
Ben Tre ist ein großartiger Ausgangspunkt für Motorrad- oder Fahrradtouren. Wir mieteten uns einen Motorroller von unserem Hotel und verbrachten unsere Tage auf winzigen Straßen auf den vielen Flussinseln im Mekong außerhalb der Stadt. Wir verirrten uns absichtlich und kamen öfters mal an Sackgassen oder ans Wasser, und kamen nur mit kleinen Holzfähren von einer Insel zur nächsten weiter.
Im englischen Blog habe ich ausführlich darüber geschrieben, wie man Ben Tre auf eigene Faust erkunden kann. Es lohnt sich, den Beitrag zu lesen, bevor ihr nach Ben Tre geht, da die Stadt und vor allem empfehlenswerte Restaurants auf eigene Faust schwer zu finden sein können.
An Binh / Vinh Long
Wenn Ben Tre für euch zu abenteuerlich klingt, ihr aber eine Kleinstadt am Mekong auf eigene Faust erkunden möchtet, sind die Stadt Vinh Long und die nahe gelegene Insel An Binh möglicherweise genau das Richtige für euch.
An Binh ist eine verschlafene Insel im Mekong, die praktisch autofrei ist, da die meisten Straßen so eng sind, dass sie nur mit einem Roller oder Fahrrad befahren werden können. Ihr könnt direkt auf der Insel in einem der vielen Privatzimmer in “Homestays” bei Gastfamilien übernachten. Diese Homestays richten sich an Individualreisende und bieten alles von organisierten Tagesausflügen in kleinen Gruppen und Leihfahrrädern bis hin zu Abendessen im Familienstil an.
Wir verbrachten unsere Tage in An Binh damit, die Insel mit dem Fahrrad zu erkunden, in einer der Hängematten im üppigen tropischen Garten unserer Gastfamilie zu faulenzen, und mit der Fähre in die Stadt zum Mittagessen auf dem lokalen Markt zu fahren. Der Markt von Vinh Long ist ein erfrischend authentischer Ort mit wenigen Touristen und vielen einheimischen Produkten. Wir haben uns von unserem Homestay außerdem auch einen Tagesausflug organisieren lassen, bei dem wir mit einem Boot in einer Gruppe von 8 Reisenden zum nahe gelegenen schwimmenden Markt von Cai Be, zu einer Süßwarenfabrik und in Mangrovenwälder fuhren.
Weitere Informationen findet ihr in meinem Reisebericht Mekong Delta, An Binh und Vinh Long.
Rach Gia
Rach Gia ist eine Hafenstadt am Golf von Thailand und ist ähnlich wie Can Tho eine Transitstadt, von der man zu den südlichen Inseln Vietnams (Phu Quoc und das Nam Du-Archipel) sowie in das nahe gelegene Kep in Kambodscha kommt.
Es gibt nicht viele Sehenswürdigkeiten, aber es lohnt sich, auf der Durchreise einen Tag hier zu verbringen, um die lokale Foodieszene zu erkunden. Die Stadt ist nicht auf Touristen ausgerichtet, aber wir fanden die Einheimischen und unser Hotel unglaublich hilfsbereit und freundlich.
Wenn ihr in einem der Hotels direkt am Hafen übernachtet, könnt ihr die Fähren auf die Inseln am frühen Morgen bequem zu Fuß erreichen. Bereits ab 5 Uhr morgens gibt es zahlreiche Imbissstände, an denen ihr frühstücken könnt. Unser Hotel (zu einem unglaublichen Preis von 11 Euro pro Nacht) versorgte uns für die Dauer unseres Aufenthalts mit einem Handy und einem kostenlosen Chauffeurservice zu Restaurants außerhalb der Stadt.
Die südlichen Inseln in Vietnam
Vietnam ist nicht so bekannt für seine Inseln wie das nahe gelegene Thailand, dennoch hat das Land hat eine Reihe üppiger tropischer Inseln mit atemberaubenden Stränden (siehe meinen Beitrag zu den besten Stränden in Vietnam). Die Strände hier sind ohne Menschenmassen und ohne Strandverkäufer, was für einen entspannten Urlaub sorgt.
Phu Quoc
Phu Quoc ist mit dem Flugzeug von allen wichtigen Flughäfen des Landes und mit der Fähre von Rach Gia oder Ha Tien (an der kambodschanischen Grenze) leicht zu erreichen. Es ist Vietnams bekannteste Insel und in einigen Gegenden in der Hochsaison manchmal etwas überlaufen von Touristen. Aber auch auf Phu Quoc findet man einsame Strände, wenn man sich auf einen Roller wagt, um die Insel zu erkunden.
An der Westküste von Phu Quoc bietet der Ong Lang Strand atemberaubende Sonnenuntergänge mit weniger Touristen als der nahe gelegene Long Beach am Hauptort der Insel, Duong Dong. Wir fanden das Stadtzentrum sehr touristisch, aber die Gegend um den Morgenmarkt am Flussufer war etwas verschlafener. An den Imbissständen gab es großartige Gerichte zum Mitnehmen, und wir haben uns ein Strandpicknick mit frischen Frühlingsrollen und noch warmen Backwaren mitgenommen.
Die Ostküste Phu Quocs ist noch relativ ruhig, und wir verbrachten eine Woche am Kiki Coconut Beach in einem Homestay-Resort mit drei Bungalows, umgeben von Palmen und Meer, und hatten jeden Abend ein Abendessen im Familienstil mit den Eigentümern und den anderen Gästen des Resorts.
Sao Beach ist ein atemberaubender, perfekter, weißer Sandstrand mit flachem Wasser und einer Reihe von Palmen, die Schatten in der tropischen Hitze spenden. Müll am Strand kann hier ein Problem sein kann, besonders nach Stürmen.
Nam Du Archipelago
Nam Du ist auf meiner “Bucket List”, aber leider war es während unserer Reisen nach Vietnam extrem schwer, eine Unterkunft zu buchen. Die Gegend ist erst vor kurzem für ausländische Touristen geöffnet worden, und die Tourismusinfrastruktur auf den Inseln steckt noch in den Kinderschuhen.
Nam Du ist ein kleines Archipel aus felsigen Fischerinseln mit kleinen weißen Sandbuchten und türkisfarbenem Wasser, das die Inseln umgibt. Vietnam Coracle hat einen großartigen Reiseführer für Nam Du..
Con Dao
Das Con Dao-Archipel ist einer meiner Lieblingsorte in Vietnam. Es hat eine dunkle Vergangenheit, da französische Kolonialisten die Hauptinsel Con Son als Gefängnisinsel benutzten. Con Dao ist ein Pilgerziel für vietnamesische Reisende, die hierher kommen, um den Menschen, die in den Gefängnissen gestorben sind, Respekt zu zollen.
Ein Großteil des Archipels ist heute ein Nationalpark und daher vor der rasanten Entwicklung in anderen Teilen des Landes geschützt. Die meisten Strände sind noch unberührt oder haben nur ein paar Holzhütten am Rande des tropischen Dschungels, die Getränke und Essen anbieten, das euch in eurer Hängematte oder auf hölzernen Sonnenliegen serviert wird. Wir haben die Strände hier selten mit mehr als 10 Leuten geteilt.
Con Son ist eine ruhige Stadt mit einem kleinen Markt, ein paar Restaurants und kleinen Gästehäusern. Es gibt einige Strandresorts auf der Insel, von einfachen Bungalowresorts im Hostel-Stil bis zum luxuriösen Six Senses Resort mit privaten Poolvillen. Wenn ihr nicht in das 5* Six Senses Resort wollt, dann sind die Gästehäuser in der Stadt der beste Ausgangspunkt für die Erkundung der Insel und die bessere Wahl als die Strand-Resorts, da die besseren Strände eh ziemlich abgelegen sind und ihr die Insel auf eigene Faust erkunden werdet.
Es gibt zwar ein paar Taxis auf der Insel, aber der beste Weg, sich fortzubewegen, ist ein Motorroller. Die Straßen sind größtenteils menschenleer, es gibt kaum Verkehr und wir sind gelegentlich auf schmalen Sandwegen zu unseren Zielen gefahren.
Mein persönliches Highlight war Dam Trau Beach, auch bekannt als “Airport Beach”, ein Sandstrand, der von felsigem Dschungel umgeben ist und direkt hinter der Landebahn des Inselflughafens liegt. Ein paar Mal am Tag fliegen kleine Propellerflugzeuge über den Strand. Es gibt ein paar Bars in Holzhütten, die den ganzen Tag über regionale Gerichte und frische Kokosnüsse verkaufen, sodass ihr den ganzen Tag am Strand bleiben könnt.
Con Dao ist am besten mit dem Flugzeug zu erreichen, da Fähren stark wetterabhängig sind, viel Zeit in Anspruch nehmen und es einfach zu viele Geschichten gibt, dass Menschen auf dieser Route seekrank werden. Die meisten Reisenden fliegen von Saigon aus, aber wir fanden Flüge von und nach Can Tho erheblich billiger. Wir sind von Saigon nach Con Dao geflogen und von dort nach Can Tho, und haben unseren Besuch in Con Dao mit unserer Mekong-Delta-Reise kombiniert.
Die Northern Vietnam Bucket List Reiseziele
Halong Bay
Halong Bay ist eine Gruppe von Tausenden kleiner Kalksteininseln, die von smaragdgrünem Wasser umgeben sind. Es ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und beliebt für Bootstouren und mehrtägige Kreuzfahrten mit traditionellen Holzschiffen.
Halong ist eines der beliebtesten Reiseziele Vietnams, daher solltet ihr eure Reisezeit und die Bootstour gut auswählen. Das Wetter kann in den Wintermonaten hier relative kalt werden, so dass dies eher ein Ziel für wärmere Monate ist, wenn ihr die Bucht in T-Shirts und Flip-Flops erkunden möchtet.
Sa Pa
Sa Pa ist eine Bergstadt, die relative leicht mit dem Zug zu erreichen ist und als Ausgangspunkt für Trekkingtouren zu den vielen Dörfern der Bergvölker in der Nähe bekannt ist. Die Gegend ist üppig und grün, überall gibt es Reisterrassen.
Die vietnamesische Bahn bietet Nachtzüge von Hanoi nach Sa Pa über das nahe gelegene Lao Cai an, eine einfache und bequeme Fahrt in klimatisierten Schlafwagen mit Ausblick auf atemberaubender Landschaften auf dem Weg.
Sa Pa ist eines der Gebiete mit der größten Tourismusentwicklung im letzten Jahrzehnt. Wenn ihr also nach einer ruhigen lokalen Erfahrung suchen, solltet ihr stattdessen das zentrale Hochland in der Nähe von Da Lat besuchen.
Phong Nha
Der Phong Nha Nationalpark ist ein Paradies für Abenteuerreisende mit massiven Kalksteinhöhlen, in denen sogar unterirdische Flüsse fließen. Das Highlight der Gegend ist die Son Doong-Höhle, die größte Höhle der Welt, in der einige Bereiche 200 m hoch und 150 m breit sind.
Oberirdisch sind die dichten Wälder beliebt für Trekking-, Kajak- und Mountainbiketouren mit Wildbeobachtungen.
Praktische Tipps für eure Vietnamreise
Visum für Vietnam
Stand 2019 können EU-Bürger Vietnam für maximal 15 Tage ohne Visum besuchen. Für längere Reisen bis zu 30 Tagen könnt ihr vor eurer Reise auf der Website der vietnamesischen Regierung ein elektronisches Visum anfordern.
Eine weitere Option für längere Reisen und wenn ihr euch aufgrund eurer Nationalität nicht für das elektronische Visum qualifiziert, ist das Vietnam Visa on Arrival. Dieses Visum könnt ihr bei einem Reisebüro oder eurem Hotel beantragen. Ihr erhaltet dann einen Brief, den ihr ausgedruckt zum Flughafen bringen müsst und den ihr vor Ort gegen ein Visum eintauschen könnt. Achtung: Diese Option ist nur verfügbar, wenn ihr mit dem Flugzeug an einem der internationalen Flughäfen des Landes ankommt.
Die letzte Option ist ein Visum, das ihr vor eurer Reise von einer vietnamesischen Botschaft erhaltet. Diese Option ist eine garantierte Möglichkeit, über jeden Flughafen oder Grenzübergang ins Land zu gelangen. Sie ist die beste Option, wenn ihr eine langsame Reise durch Südostasien unternehmt und beispielsweise von Kambodscha über Land nach Vietnam reist.
Weitere Informationen findet ihr in meinen Beiträgen zur Beantragung eines Vietnam-Visums on Arrival.
Unterkunft / Hotels in Vietnam
Die meisten Städte in Vietnam haben sehr preiswerte, saubere Hotels und Pensionen mit privaten Doppelzimmern mit Badezimmer. Die Preise für einfache Hotels reichen von 10 bis 15 US-Dollar pro Tag in ländlichen Gegenden wie dem Mekong-Delta und Da Lat bis zu 30 bis 50 US-Dollar pro Nacht für nette, aber einfache Boutique-Hotels in den großen Städten wie Saigon, Hoi An und Hanoi.
Am oberen Ende des Marktes findet man wunderschöne Resorts entlang der Küste und auf den Inseln mit Preisen von bis zu 1.000 Dollar pro Nacht – ihr könnt hier viel Geld für Luxus ausgeben, aber das ist in Vietnam nicht notwendig und wir haben meist in kleinen Hotels und Homestays mit Pools übernachtet, mit köstlichem lokalen Frühstück und großartigem Service im 20-40-Dollar-Bereich.
Fortbewegung in Vietnam
Für die klassische Reiseroute Vietnams von Saigon nach Hanoi ist der Reunification Express Zug eine großartige Möglichkeit, von Stadt zu Stadt zu gelangen. Die Züge sind größtenteils komfortabel, und Schlafwagen wurden kürzlich modernisiert und renoviert.
Schaut euch meinen Beitrag über den Reunification Express an, um weitere Informationen und Fotos zu erhalten.
Das Mekong-Delta und Da Lat sind am einfachsten mit dem Bus oder Kleinbus zu erreichen. Wir haben festgestellt, dass es sich lohnen kann, ein bisschen mehr in einen „Luxusbus“ oder einen „VIP-Bus“ zu investieren, da die Straßen voller Schlaglöcher sind und ihr über die Federung eines moderneren Busses froh sein werdet!
Die meisten Hotels buchen gerne Bustickets für ihre Gäste und kennen die lokalen Routen. Wenn ihr keine Unterstützung von eurem Hotel habt, findet ihr in den touristischeren Gegenden des Landes in der Regel Reisebüros an jeder Ecke, die Tickets für die Weiterreise arrangieren können. Abgesehen davon sind wir auch schon mehrmals zur Bushaltestelle gelaufen und haben vor Ort um Tickets für den gleichen oder den nächsten Tag gebeten. Der Vorteil dabei ist, dass ihr in der Regel sehen könnt, in welchem Bus ihr reisen werdet, und wisst, was euch erwartet und eventuell einen etwas besseren Anbieter aussuchen könnt.
Beachtet bitte, dass bei abgelegeneren Zielen Busse einen manchmal eher an einer Autobahnkreuzung als in der Stadt absetzen. Motorrad-Taxis bringen einen von dort in die Stadt. In einem Fall, in dem wir ein Auto-Taxi brauchten und keines finden konnten, rief ein Motorrad-Taxifahrer ein Taxi für uns an – wir sind immer an unser Ziel gelangt.